Wie wird Desinformation im Netz verbreitet?
Um dich gezielt zu täuschen, setzen Verbreiter auf verschiedene Tricks – oft sogar mehrere gleichzeitig. Wahrscheinlich bist du auch schon einmal drüber gestolpert.

Hier ein paar Beispiele von Desinformation:
Panik machen und Emotionen triggern
Vielleicht war es eine Schlagzeile die extrem übertrieben klang oder ein Bild, was schockiert. Starke Reaktionen wie Angst, Wut oder Verunsicherung sorgen dafür, dass wir Inhalte schneller glauben und teilen. Und das ohne sie zu hinterfragen.

Vom eigentlichen Problem ablenken
Sätze wie "Was ist eigentlich mit...?" werden oft genutzt, um mit einer Gegenfrage oder einem Themenwechsel die eigentliche Debatte auszubremsen. Ein Beispiel: Wer bei Maßnahmen gegen den Klimawandel im eigenen Land damit argumentiert, dass diese wenig bewirken, weil andere Länder nicht mitziehen, liegt zwar nicht falsch, entfernt sich aber vom Ausgangsproblem (den Maßnahmen im eigenen Land).
Halbwahrheiten verbreiten
Ein Teil der Infos stimmt, der Rest ist verdreht oder fehlt. Dabei werden echte Infos, Bilder oder Videos aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang gerissen, um Menschen zu verwirren.
"Annalena Baerbock weint, weil Alice Weidel recht hat!"
Ein Video vermittelt durch die Überschrift und den Schnitt der Szenen den Eindruck, dass die Politikerin Annalena Baerbock aufgrund der Aussagen der Politikerin Alice Weidel weint.
Das stimmt so aber gar nicht: Die Szenen von Annalena Baerbock stammen aus einem Video, in welchem sie bei der Holocaust-Gedenkrede des Journalisten Marcel Reif weinte, wie im rechten Video zu sehen ist.
Ja, in den Schwangerschaftstests von Clearblue ist eine Tablette - es ist aber keine "Pille danach"
In den sozialen Medien kursiert bereits seit einigen Jahren die Behauptung, dass in den Schwangerschaftstests der Marke Clearblue eine "Pille danach" enthalten sei.
Fakt ist allerdings: In den Schwangerschaftstests ist zwar eine Tablette enthalten, aber die dient nur dazu, Feuchtigkeit aufzusaugen. Die Nachricht bescherte der Marke jedoch viel Aufmerksamkeit.

Falsche Quellen und gefälschte Zitate nutzen
Erfundene Quellen werden genutzt, um Glaubwürdigkeit vorzutäuschen und Fakes zu vertuschen. Da wird gerne mal behauptet, dass eine berühmte Ärztin etwas gesagt oder die Studie einer angesehenen Universität etwas belegt hätte.
Technische Tools anwenden
Mit Künstlicher Intelligenz lassen sich gefälschte Videos oder Bilder erstellen, die schwer von echten zu unterscheiden sind (sogenannte Deepfakes). Gerade in Sozialen Medien werden auch automatisierte Programme eingesetzt, die sich als Menschen ausgeben (Social Bots). Durch automatisiertes Kommentieren und Teilen von Beiträgen erhöhen sie die Reichweite von Posts und täuschen vor, dass bestimmte Stimmungen in der Gesellschaft weit verbreitet sind.

"Jeder, der gegen Covid geimpft wurde, ist buchstäblich ein "wandelnder Leichnam"."
Ein angeblich echtes Interview zwischen Moderator Armin Wolf und Virologe Dr. Christian Drosten soll beweisen, dass COVID-Impfungen tödlich seien. Doch das ist alles frei erfunden. Das Video, die Stimmen und Bilder sind Fakes und wurden mittels KI erstellt.
ChatGPT und Co. als Infoquelle:
Statt Fragen bei Suchmaschinen einzutippen, werden immer mehr Chatbots genutzt. Aber aufgepasst! Die KI-Bots nutzen teilweise unseriöse Quellen und können so ungefiltert Falschnachrichten verbreiten. Es kann auch sein, dass KI eine Quelle erfindet, wenn sie selbst keine findet. So werden zum Beispiel Studien genannt, die niemals durchgeführt wurden.